Zwei Brüder

Im Mittelpunkt stehen zwei Tiger-Brüder, darum nennt sich der Film „Zwei Brüder„. Die beiden Tiere wurden als Kind voneinander getrennt und sie finden erst in späteren Jahren wieder zueinander. Tiere sind interessante Filmpartner. Diese Feststellung scheint auch Jean-Jacques Annaud gemacht zu haben, denn schon 1988 hatte er viel Erfolg mit seinem Film „Der Bär“. Im Jahre 2004 ging der Regisseur erneut mit einem Tierfilm an den Start.

Zwei Brüder
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Guy Pearce, Jean-Claude Dreyfus, Philippine Leroy-Beaulieu (Schauspieler)
  • Jean-Jacques Annaud (Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 6 Jahren

Die Uraufführung fand im April 2004 in Belgien statt und fünf Monate später erschien er in den deutschen Kinos. „Zwei Brüder“ gelang es, eine Nominierung zu erhalten und zwei Auszeichnungen. Noëlle Boisson gewann 2004 den französischen Filmpreis und das Jahr darauf konnte der Roman mit dem Genesis Award der Humane Society of the United States (Kategorie Spielfilm) ausgezeichnet werden.

Drehorte, Regie und Besetzung von „Zwei Brüder“

Der Regisseur Jean-Jacques Annaud verfasste ebenfalls mit seinem langjährigen Kollegen Alain Godard das Drehbuch zum Film „Zwei Brüder„. Diese Grundlage entstand lange Zeit vor der Fertigstellung des Films. Erste Ideen verdichteten sich während eines Familienurlaubs auf Sokotra, ungefähr im Jahr 1999. Zum Einstimmen besuchte Annaud einige Wochen das Ranthambhor Wildlife Reserve im indischen Rajasthan und die ersten Produktionen starteten 2001, unter der Leitung von Pathé (Xavier Castano). Insgesamt wurden 169 Drehtage in Thailand und Kambodscha benötigt, gedreht von Jean-Marie Dreujou. Die Endarbeiten der 105 Filmminuten fanden in Frankreich und dem Vereinigtes Königreich statt, mithilfe der Unterstützung im Schnitt von Noëlle Boisson.

Die Schauspieler und ihre deutschen Synchronstimmen: Guy Pearce brachte Aidan McRory auf die Leinwand. Die deutsche Stimme ist Benjamin Völz. Jean-Claude Dreyfus ist zu sehen als Eugène Normandin und zu hören von Wolfgang Völz. Philippine Leroy-Beaulieu haucht Mathilde Normandin leben (dt: Evelyn Maron) ein. Freddie Highmore zu sehen als Raoul, gesprochen Maximilian Artajo. David Gant spielt den Auktionator. Oanh Nguyen ist Seine Exzellenz. Moussa Maaskri als Saladin. Vincent Scarito bringt Zerbino auf die Leinwand und Matthias Deutelmoser schenkt ihm die Stimme. Mai Anh Lê ist Nai-Rea, Jaran Phetjareon ist der Dorfälteste und Stéphanie Lagarde spielt Paulette.

Handlung vom Film „Zwei Brüder“

Die zwei Tigerkinder Sangha und Kumal werden in einer alten verwitterten Tempelanlage geboren. Die Mama kümmert sich ganz liebevoll um ihre kleinen Jungen. Die beiden Brüder sind grundverschieden. Der eine ist mutig – ein Draufgänger und Sangha ist kleiner Angsthase. Eines Tages tauchen in den Ruinen Grabräuber auf, die aufgrund des bekannten Großwildjägers Aidan McRory kommen. Diese Begebenheit trennt die Tigerbrüder voneinander. Die Mama flüchtet mit dem ängstlichen Sangha und Kumal bekommt keine Gelegenheit ihnen zu folgen. Der Vater wird von McRory erschossen, als er seine Familie verteidigen möchte.

Der britische Großwildjäger erlangt durch Honigbonbons das Vertrauen von Kumal. McRory kümmert sich wirklich liebevoll um das kleine Tigerkind. Während die Mama immer wieder versucht, ihr Kind aus den Klauen der Menschen zu retten. Nach einiger Zeit wird der Räuber festgenommen, denn er hat die gesamte Tempelanlage geplündert. Der Tiger landet bei dem Häuptling des kambodschanischen Dorfs und dieser verkauft Kumal an einen Zirkus. Der Dompteur Zerbino richtet Kumal für einige Darbietungen sehr sadistisch ab. Die Herzen der Zuschauer gewinnt Kumal, indem er durch einige Feuerreifen springt.

Zwischen Freiheit und Gefangenschaft

Sangha hat das Glück, weiterhin mit seiner Mutter im Regenwald zu wohnen. In der Zwischenzeit wird McRory wieder aus dem Gefängnis entlassen. Sein neuer Auftrag für den Khmer-Prinzen ist – Tiger jagen. Der Grund dafür liegt darin, dass der französische Gouverneur Normandin durch den Dschungel eine Straße bauen möchte. Einer dieser Jagdausflüge hinterlässt eine Wunde am Ohr von der Tigermutter. Doch sie ist schlau. Sie stellt sich tot und im Überraschungsmoment flüchtet sie in den Wald. Der schüchterne Sangha bleibt im Versteck und wird von Raoul, dem Sohn des Gouverneurs entdeckt. Die beiden werden Freunde und spielen zusammen. In einem unachtsamen Moment verletzt Sangha den tyrannischen Schoßhund der Familie und er gelangt in die Hände des Khmer-Prinzen, der ihn in einen kleinen Käfig sperrt.

Jahre später arrangiert der Prinz einen Schaukampf. Dort treffen die zwei Tiger-Brüder wieder aufeinander. Kumal ist nun ängstlich, aufgrund seiner ganzen Erfahrungen und Sangha wartet kampfbereit auf seinen Gegner. Als die beiden sich erkennen, fangen sie an zu spielen anstatt zu kämpfen. Die Festgesellschaft ist absolut entzückt. Die Trainer möchten die beiden jedoch zum Kampf anreizen. Bei einem unbeobachteten Moment gelingt den Brüdern die Flucht.

Auf der Flucht treiben sie ihr Unwesen in der Gegend. Gegen Hunger reißen sie das Vieh der Bauern und Ähnliches. McRory bekommt erneut Anweisungen die beiden zu erlegen. Er legt ein Feuer, um sie zusammenzutreiben. Kumal erinnert sich an seine Übungen im Zirkus und hilft Sangha seine Angst zu überwinden. Die beiden können über die Feuerwand springen und den Jägern entkommen. Kumal bedroht McRory, worauf er beschließt, die Waffe niederzulegen und nie wieder zu jagen. Die beiden Brüder kehren an ihre Wurzeln zurück. In der Tempelanlage angekommen, treffen sie zur Freude aller wieder auf ihre Mutter.

Filmkritik von „Zwei Brüder“

Zwei Brüder“ ist ein verfilmtes Märchen mit Charme! Selbst das ältere Publikum wird Gefallen finden. Toll inszenierte Bilder der Tier- und Dschungelwelt sind für jede Altersklasse begeisternd. Die Anfangsszenen im Tempel, das Spiel der Jungkatzen, bezaubert den Beobachter ungemein. Sangha und Kumal alleine wirken sehr natürlich, fast dokumentarisch. Dem aufwendigen Dreh sein Dank, wurde weitgehend auf Tricktechnik verzichtet. Selbst die Kulisse des Angkors bringt die Zuschauer zum Schwärmen.

In einigen kritischen Momenten prangert Annaud die Kolonialherrschaft der Franzosen, die Geldgier der Bergstämme und die Herrscher, die mehr Zeit für Vergnügungen einsetzen, an. Dabei wird die Kultur der Khmer geplündert und zerstört. Der Spielfilm endet mit einem Appell: Bewahrt die wenigen frei lebenden Tiger und beschützt ihren Lebensraum vor der Vernichtung durch die Holzindustrie. Ganz deutlich für den Zuschauer wird, wie rücksichtslos die Menschen mit der Natur und anderen Lebewesen umgehen. Das Happy End im Film, wäre in Wirklichkeit nie passiert.

Die Rolle des Jägers ist hochkarätig besetzt. Guy Pearce spielt seine Rolle gut, sein volles Können schafft es jedoch nicht an die Oberfläche. Ihm wird keine Möglichkeit dazu geboten. Zustande kommt eine gute Familienunterhaltung, ohne bahnbrechenden Neuigkeiten. Mögen Sie Raubkatzen, dann sind Sie bei dem Film an der richtigen Adresse.

Letzte Aktualisierung am 19.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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